Geschichte des Padels

Enrique CocueraErster Platz in AcapulcoPadel entstand 1965 in Acapulco, Mexiko, als sich der Mexikaner Don Enrique Corcuera dazu entschloss, den kleinen Platz, der in seiner Residenz zur Verfügung stand, auf irgendeine Weise auszunützen, um dort ein Feld zum Tennisspielen bauen zu lassen. Da der Platz nicht ausreichte und außerdem auf einigen Seiten von Mauern begrenzt war, wurde daraus statt einem Tennisplatz ein Spielfeld mit kleineren Ausmaßen, wobei es vollkommen von einer Kombination aus Beton und Metallnetz umgeben war, die verhindern sollte, dass der Ball aus dem Spielfeld fliegt. Diese Kombination hat zweifellos den Vorteil, dass der Ball immer in Bewegung bleibt. Trotz seiner mexikanischen Herkunft fand seine eigentliche Präsentation in Spanien statt. Genauer gesagt, 1968 im Hotel Puerto Romano de Puerto Banas in Marbella, wo Prinz Alfonso von Hohenlohe, den die Erfindung seines mexikanischen Freundes begeistert hatte, ein Feld anhand derselben Grundeigenschaften des Originals, mit einigen Modifikationen errichten ließ. Auf diese Weise konnten die verschiedenen Hotelgäste aus aller Welt, Geschäftsleute, Freunde und vor allem der "Jet Set" dort spielen und den neuen Sport kennenlernen.
 
Als 1975 die Familien Blaquier und Menditequi von ihrem Urlaub in Marbella nach Argentinien zurückkehrten, ließen sie zwei Padel Courts auf ihren Campos errichten. 1976 war der "Ocean Club" in Mar del Plata der erste Club in Argentinien, dessen Mitglieder einen Padel Court errichteten. 10 Jahre lang kannten Padel nur wenige, jene die Marbella oder Acapulco besuchten, Mitglieder des "Ocean Clubs", sowie Freunde der Familien die Padelplätze besaßen. 1982 gab es in Argentinien nicht mehr als 14 Courts. 1983 begann der Siegeszug des Padel in Argentinien. In großen Städten wurden in verschiedenen Clubs Padelanlagen errichtet und bald darauf fanden die ersten Turniere statt. 1984 wurde in Buenos Aires eine Anlage mit 10 Courts errichtet. Es folgte darauf ein enormes Wachstum, das ganz Argentinien erfasste. Besonders die Industrie profitierte vom "Boom" dieser Sportart. 1987 wurde die "Asociación de Padel Argentina" gegründet und es fand das erste Zusammentreffen zwischen Argentinien und Spanien statt. 1989 schloss sich der Kreis des Siegeszuges in Argentinien. In diesem Jahr wurde die erste Profitour im ganzen Land durchgeführt. 1991 hatte sich Padel zur zweitwichtigsten Sportart nach Fußball in Argentinien entwickelt. Der Verkauf von Artikeln des neuen Sports übertraf mehrmals den Verkauf von Artikeln des Fußballs. 1993 gab es in Buenos Aires mehr als 500 Clubs. In ganz Argentinien 6 Millionen Spieler bei ca. 30.000 Courts. Anfang der 90iger Jahre war Padel in Argentinien ein nationaler Bestandteil.

Buenos AiresSpanien war Mitte der 90iger Jahre das Land mit dem größten Wachstum. Dies war vor allem Sr. José Maria Aznar, dem ehemaligen spanischen Ministerpräsidenten zu verdanken, der während seiner Amtszeit selbst aktiver Spieler war und ein großer Förderer des Padelsports ist, sowie führenden spanischen Unternehmen, die viel Geld in Veranstaltungen und in Spieler investierten. In diesen Jahren reiste eine große Anzahl von argentinischen Spielern nach Spanien, um ihr Glück im Padel zu finden. Die wichtigsten Motive waren: die große Anzahl von Turnieren im spanischen Turnierkalender, die Menge des Geldes bei den Turnieren und die Möglichkeit Trainingsstunden in den besten Clubs von Madrid, Barcelona, Sevilla, Malaga oder anderen Städten zu geben. Aktuell gibt es rund um Madrid ca. 14.000 Padel Courts, wobei der größte Club "Estudiante" 43 Courts besitzt, davon sind 10 Courts überdacht. Im Jahr 2009 wurden in Spanien unglaubliche 334 Clubs! errichtet und der Zenit ist bei weitem noch nicht erreicht.

EM Sevilla Bei der I. Europameisterschaft 1995 in Ravenna (Italien) waren Michael Reinthaler und Hans Pintarics die ersten Österreicher, die an einem internationalen Bewerb für Österreich teilnahmen. In diesem Jahr wurde auch der "Österreichische Padel Sportverband" gegründet und ist seit 1996 Mitglied in der "Federación International de Padel". Im selben Jahr bei der III. Weltmeisterschaft in Madrid waren Österreich und Belgien nach Spanien, Frankreich und Italien die nächsten europäischen Länder, die an einer Weltmeisterschaft mit einer Mannschaft teilnahmen. Es waren dies: Wolfgang Dexl, Alfred Jahnel, Manfred Leitolt, Hans Rauter, Mark Reinthaler, Michael Reinthaler, Alfred Schweinzer, sowie die ORF Mitarbeiter  Leopold Brunsteiner und Ernst Hasiba. Mit  Dr. Walter Treu (öster. Hallentennismeister 2004), den Tennisspielern Philipp Müllner, Patrick Gamauf, Martin Pansy, Marc Pichler, Gernot Wagner und Christian Gesek konnte das Niveau stark gehoben werden und es ist möglich mit  Ländern wie Italien, Frankreich oder den USA mitzuhalten.